Ein ruhiges Finale der Landesjugendmeisterschaft
Offenbar hat sich der Wind an den beiden Tagen zuvor verausgabt. Erst als die LJM 2022 nach langem Warten für beendet erklärt wird, frischt er wieder ein wenig auf.
„Dass der Wind einschläft, war absehbar“, sagt Marc Morath. Nach beinahe einer Stunde bricht der Wettfahrtleiter auf der Bahn der Optis und ILCA 4 die erste Wettfahrt des Tages ab und das, obwohl die erste ILCA-Seglerin kurz vor dem Zieldurchgang steht. „Mit acht schönen Wettfahrten bestand keine Not, ein Schweinerennen durchzuziehen“, erklärt er seine Entscheidung. Denn nach der Ersten hätten die anderen ILCA-Segler nur 15 Minuten Zeit gehabt, um mit einer Wertung durchs Ziel zu kommen. Und das hätten sie voraussichtlich nicht geschafft.
Rebekka Martin, die betroffene Seglerin im ILCA 4 ist geknickt. „Ich finde die Entscheidung nicht fair“, sagt sie. Zwei Meter sei sie noch vom Ziel entfernt gewesen und hätte mit großem Vorsprung gewinnen können. „Es ist richtig schlimm für mich“.
Ähnliches zeichnet sich bei den Optis ab. Trotz einer Bahnabkürzung bremst eine starke Strömung in Windrichtung die kleinen Boote extrem ab und sie kommen nur sehr langsam voran.
Doch 11 Uhr ist dem Wettfahrtleiter zu früh, um die Tröte ins Wasser zu werfen. Auch die Kinder in den Hafen zu schicken hält er nicht für angebracht. Bis 13 Uhr bekommt der Wind eine Chance. Dann wird die LJM endgültig für beendet erklärt.
Gegen 16 Uhr fordert Marc Morath die Kinder und anwesenden Eltern auf, sich die Ohren zuzuhalten, als er den Beginn der Siegerehrung anhupt. Laura Ströer, stellvertretende Jugendobfrau des Segelverbands bedankt sich bei den Teilnehmern für ihr faires Segeln, ein weiterer Dank geht an Marc Morath und Ina Lamprecht für die Organisation sowie an die Vertreter der drei durchführenden Überlinger Vereine.
Nach der Siegerehrung werden ein paar Erinnerungspreise verlost und für Rebekka hat Marc Morath als Entschädigung für den verhinderten Zieldurchgang ein kleines Geschenk dabei.
Landesjugendmeister im Opti A ist Nicolas Troeger vom BYC Überlingen, Tim Engstler vom Lindauer SC ging als Zweiter durchs Ziel, Dritte wurde Hannah Welke vom Württembergischen YC.
Landesjugendmeisterin Im ILCA 4, wie im vergangenen Jahr, ist Rebekka Martin (BYC Überlingen, auf Platz zwei kam Anna Kleehammer vom Münchener Ruder- und Segelverein "Bayern" von 1910, auf Platz drei Philipp van Husen (YC Radolfzell).
Im ILCA 6 ist Amelie Elstner (SG Überlingen) Jugendmeisterin, auf den Plätzen zwei und drei folgen Siddhartha Hummler (Württembergischer YC) und Noura Ruther (BYC Überlingen).
Im Europe hat sich Tobias Lauerbach (SK Pforzheim) den Titel des Landesjugendmeisters gesichert, Zweite ist Kathrin Bürkle (Stuttgarter SC) gefolgt von ihrer Schwester Luisa (ASV Stuttgart).
Landesmeisterinnen im 420er dürfen sich Amelie Wehrle und Amelie Rinn, beide JS Reichenau, nennen, gefolgt von Hannes Wehrle mit Ruben Voltmer (JS Reichenau) und Riccardo Honold mit Benedikt Knapp (BYC Überlingen).